
Die 7 häufigsten Unfallursachen im Handwerk – und wie man sie vermeidet
Im Handwerk kommt es immer wieder zu Unfällen, die vermeidbar wären. Wir zeigen Ihnen die sieben häufigsten Unfallursachen und geben Tipps, wie Sie sich und Ihr Team vor Verletzungen schützen können.
Baustellen sind Orte voller Dynamik: Verschiedenste Gewerke arbeiten neben- und miteinander. Überall wird geschraubt, gesägt und gehämmert – oft unter enormem Zeitdruck. Doch wo Menschen und Maschinen eng zusammenarbeiten, steigt auch das Unfallrisiko. Allzu leicht werden Sicherheitsregeln in der Hektik des Alltags übergangen oder schlicht vergessen. Gerade in einem Berufsumfeld mit hoher körperlicher Belastung können schon kleine Fehltritte weitreichende Folgen für die Gesundheit haben. In diesem Artikel beleuchten wir deshalb die sieben häufigsten Unfallursachen auf Baustellen und Wege, wie Gefahren minimiert werden können.
1. Unachtsamkeit
Die meisten Unfälle geschehen durch eine kurze Unaufmerksamkeit, sei es durch Ablenkung, Hektik oder Stress. Oft reicht schon ein Blick aufs Handy oder eine beiläufige Unterhaltung, um einen Fehltritt zu riskieren oder ein Werkzeug fallen zu lassen. Sorgen Sie deshalb für klare Regeln am Arbeitsplatz: Das Handy darf beispielsweise nur in Pausen oder bestimmten Arealen genutzt werden. Achten Sie außerdem auf geordnete und aufgeräumte Arbeitsbereiche. Je weniger Stolperfallen, desto geringer das Unfallrisiko.
2. Bedienungsfehler
Schweißen, Sägen, Hämmern: Das dazugehörige Werkzeug kann bei falscher Anwendung zu schweren Verletzungen führen. Auch wenn es langweilig ist oder man glaubt, es nicht nötig zu haben: Lesen Sie bei neuen Geräten immer zuerst die Bedienungsanleitung und halten Sie sich an die dortigen Hinweise. Lassen Sie sich bei sehr komplexen Maschinen von erfahrenen Kollegen einweisen und führen Sie regelmäßige Funktionskontrollen sowie Wartungen durch.
3. Falsche Haltung
Bei vielen Aufgaben im Handwerk werden schwere Gegenstände bewegt oder es wird länger in unbequemen Positionen gearbeitet. Wer dabei eine falsche Körperhaltung einnimmt, kann Rückenschäden, Muskelverletzungen oder Gelenkprobleme davontragen. Schulen Sie sich selbst und Ihr Team im richtigen Heben und Tragen. Mit einer aufrechten, rückenschonenden Haltung und gebeugten Knien lassen sich viele Verletzungen vermeiden. Kurze Aufwärmübungen vor Schichtbeginn können zusätzlich helfen. Zudem sollten – wann immer möglich – Tragehilfen genutzt werden.
4. Fehlende Erfahrung
Neue Technologien und Maschinen kommen ständig auf den Markt. Wer damit nicht vertraut ist, riskiert durch unsachgemäße Handhabung Unfälle und Beschädigungen. Setzen Sie auf gezielte Schulungen und Einweisungen. Neue Mitarbeitende sollten erst dann selbstständig mit bestimmten Maschinen arbeiten, wenn sie sich wirklich sicher fühlen. Auch erfahrene Profis sollten ihre Kenntnisse gelegentlich auffrischen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
5. Routinearbeit und Tunnelblick
Handwerk besteht oft aus sich wiederholenden Tätigkeiten. Gerade wer etwas zum hundertsten Mal macht, neigt dazu, in einen Tunnelblick zu verfallen und wichtige Details oder Gefahren zu übersehen. Machen Sie regelmäßig Pausen und wechseln Sie nach Möglichkeit die Aufgaben. Ein kurzer „Perspektivwechsel“ hält die Aufmerksamkeit hoch. Führen Sie außerdem Checklisten oder kurze Selbstkontrollen vor Arbeitsbeginn durch: Ist der Arbeitsbereich sicher? Sind alle benötigten Werkzeuge in einwandfreiem Zustand?
6. Missachtung der Sicherheitsvorschriften
Sicherheitseinrichtungen wie Schutzbrillen, Gehörschutz oder Helme werden oft als lästig oder übertrieben empfunden. Doch genau das kann zu folgenschweren Verletzungen führen. Legen Sie Wert auf eine betriebliche Sicherheitskultur. Weisen Sie wiederholt auf die Bedeutung der persönlichen Schutzausrüstung hin und ahnden Sie Verstöße konsequent. Auch Aushänge, kurze Erinnerungen in Morgenbesprechungen oder visuelle Hilfen (z. B. Piktogramme) wirken Wunder.
7. Fehlende Sicherheitsunterweisung
Obwohl in vielen Betrieben eine jährliche, etwa zweistündige Sicherheitsunterweisung Pflicht ist, wird sie oft vernachlässigt oder halbherzig durchgeführt. Hierbei geht es um alle relevanten Sicherheitsaspekte: von der richtigen Kleidung (Arbeitsschuhe mit Stahlkappe, Helm, Handschuhe) bis hin zum Umgang mit Feuerlöschern oder Gefahrstoffen. Planen Sie Ihre Sicherheitsunterweisungen rechtzeitig und machen Sie sie zum festen Bestandteil des Betriebsjahres. Nehmen Sie sowohl neue Geräte als auch aktualisierte Gesetzesvorgaben in das Schulungskonzept auf. Lassen Sie sich von Fachleuten unterstützen, damit die Inhalte praxisnah und verständlich vermittelt werden.
Fazit
Unfälle sind nie ganz auszuschließen, doch wer sich umsichtig verhält, die eigenen Grenzen kennt und Sicherheitsvorschriften beachtet, kann das Risiko erheblich verringern. Von der richtigen Körperhaltung bis hin zur regelmäßigen Unterweisung sollte sich jeder Handwerker seiner Verantwortung bewusst sein. Denn nur ein sicheres Arbeitsumfeld ermöglicht langfristigen Erfolg im Job. (Mit freundlicher Unterstützung von topinstallateur)
Teile diesen Artikel auf: